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/ Februar 2021

Alles Clubhouse oder was?

Clubhouse ist in aller Munde. Das neue App-Talkformat ist eine Mischung aus interaktiver Radio-Talkshow und digitalem Meet & Greet. Wir haben die App sofort ausprobiert und bereits einen ersten eigenen Clubhouse Talk organisiert.

Der Talk kam bei tausenden Zuhören sehr gut an und hat sogar eine spontane Aftershow direkt im Anschluss an unser Event ausgelöst. Was für eine Dynamik!  Eine Frage bleibt: Kann dieses spannende Konzept auch über die aktuellen Kontaktbeschränkungen hinaus funktionieren?

Mithören und mitdiskutieren in Echtzeit

Klar, viele von uns sitzen den ganzen Tag im Homeoffice. Zwischen Meetings und täglichen Projekten hat man bereits bei Lieferando bestellt und zehn Mal die Timelines in den eigenen sozialen Kanälen studiert. Clubhouse schließt hier eine Lücke. Wer die App heruntergeladen hat und eine Einladung zum Mitmachen erhält, kann sofort loslegen: mithören und mitdiskutieren in Echtzeit zu ganz unterschiedlichen Themen mit anderen Clubhouse-Nutzern aus der ganzen Welt. Inzwischen hat die App rund zwei Millionen aktive Nutzer – weiteres Wachstum garantiert.

Die App macht Spaß und ist erfolgreich

Für die deutsche Immobilienbranche hat sich das Potenzial der neuen App gleich gezeigt. Mehrere Kanäle haben sich beinahe über Nacht etabliert. Die Gesprächsrunden erreichen dabei Zuhörerzahlen im viertstelligen Bereich – Respekt. Auch Journalisten organisieren inzwischen eigene Podiumsdiskussionen, was den Talks einen professionelleren Touch gibt.

Fest steht: Clubhouse profitiert davon, dass die Anforderungen für Zugriff und Nutzung sehr niedrigschwellig sind – bis auf die Sache mit dem Datenschutz. Die App ist ein Kinderspiel – und macht zudem Spaß. Zweitens ist Clubhouse aktuell so beliebt, weil wir uns nur sehr eingeschränkt persönlich treffen können.
Es gibt weder privat noch beruflich die Möglichkeit, sich persönlich zu vernetzen. Die Restaurants haben geschlossen, Kongresse, Messen, Branchen-, Verbände- und Netzwerktreffen finden ausschließlich im virtuellen Raum via Videokonferenz statt.

Da ist Clubhouse als Audio-only-Format klar im Vorteil. Und zwar nicht nur, weil seit Monaten die Friseursalons geschlossen haben. Da man nur via iPhone mitmachen kann, ist es in der Tat zweitrangig, ob man am Schreibtisch, am Kamin, auf dem Heimtrainer oder beim Joggen im Park mitmacht. Alles, was zählt, sind die ausgesprochenen Ideen, Thesen, Meinungen und Fragen. Eine klare Fokussierung auf Content, was auf jeden Fall begrüßenswert ist.

Wie sieht der Business Case nach Corona aus?

Was aber kommt nach Corona? Kann Clubhouse sich als weiteres Format etablieren und im Wettbewerb der konventionellen sozialen Netzwerke, die einen starken Fokus auf visuelle Inhalte legen, bestehen? Darüber machen sich vor allem auch die Gründer der App Gedanken. Die Amerikaner Paul Davison und Rohan Seth haben zuletzt mitgeteilt, dass sie nun an einem Business-Case nach Corona arbeiten. Bei einer bisherigen Marktbewertung von weit über einer Milliarde US-Dollar sollten die beiden das auf jeden Fall tun. Wir bleiben gespannt – und nutzen Clubhouse weiterhin mit eigenen Events, um Meinungen auszutauschen, Netzwerke zu erweitern und spannende Menschen zusammenzubringen.