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/ Januar 2021

Die 10 nervigsten Immobilienbegriffe

Das kennen Sie auch: Im persönlichen Gespräch, im Meeting, im Verlauf eines E-Mail-Verkehrs oder neuerdings immer häufiger im Video-Call fallen Wörter – neudeutsch: Buzzwords – die schon so oft durch die Mangel gedreht wurden, dass sie niemand mehr hören kann.

Und zu oft auch nur als gut klingende Worthülsen benutzt werden.  Na, ein bisschen Bullshit-Bingo gefällig? Aber Achtung: Satire!

Platz 10: „Wertsteigerungspotenzial“ ?

In der Immobilienbranche werden nicht nur Schaufeln hoch-, Fundamente aus- und Mieten angehoben, sondern da werden auch ständig irgendwelche vermeintlichen Potenziale gehoben: Wertsteigerungspotenziale, Optimierungspotenziale, Renditepotenziale … Einem Karl-Theodor zu Guttenberg hat man übrigens auch mal Potenzial nachgesagt. Oder Martin Schulz. Oder der Telekom-Aktie.

Platz 9: „Ganzheitlich“ ?‍♂️ 


Paradebeispiel der Bullshit-Wörter. Alle verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, keiner weiß so recht, was damit gemeint ist.

 

Platz 8: „Nachhaltig“ ?


Noch so ein Marketing-Gag. Wenn überall Nachhaltigkeit drin wäre, wo Nachhaltigkeit draufsteht, dann wäre unsere Welt eine andere, eine bessere.
Aber nein, in unserer Welt bezeichnet sich ja jeder gleich als Nachhaltigkeitskönig, der mal ein altes Fenster austauscht. Übrigens meint Nachhaltigkeit im Allgemeinen nicht nur ökologische, sondern auch soziale Rücksichtnahme – das wird in der Immobilienbranche zufälligerweise immer mal wieder vergessen.

 

Platz 7: „Gentrifizierung“ ?


Gentrifizierung? Was ist das?

Platz 6: „Manage to Core“ ?

Es gibt diese Wahlkampfplakate, auf denen immer stolz nach reinen Selbstverständlichkeiten gerufen wird: „Mehr Gerechtigkeit“ zum Beispiel, oder „Gegen Arbeitslosigkeit“. Die Bullshit-haftigkeit dieser Wahlslogans erkennt sich immer leicht daran, dass niemand jemals das Gegenteil fordern würde: „Weniger Gerechtigkeit“ oder „Für Arbeitslosigkeit“. Die Manage-to-Core-Strategie ist ungefähr so innovativ wie die Forderung nach Weltfrieden.

Platz 5: „Blockchain“ ?

Nervt uns vor allem, weil wir nicht wissen, wie es funktioniert.

 

Platz 4: „Quartier“ ?


Die Quartiersentwicklung ist so eine Sache, auf die sich irgendwie jeder einigen kann. Ja, wir finden Berlin auch super mit seiner großen Vielfalt an unterschiedlichen Kiezen. Aber muss deshalb wirklich jeder Straßenzug in jeder Stadt gleich zu einem eigenständigen Quartier umgedeutelt werden? Eng verwandter Begriff, nicht weniger prätentiös: Karree.

 

Platz 3: „Wohnungspolitik“ ?


Das ewige Leid.

Platz 2: „Urbanität“ ?


Die sogenannte Stadtflucht ist ja ein wachsender und nachhaltiger (sic!) Trend. Oder war es die Landflucht? Egal: Fest steht jedenfalls, dass Urbanität wichtig ist. Wenn eine Lage nicht urban ist, ist sie nichts wert. Aber das ist gar nicht schlimm: Irgendwo in der Nähe wird es schon eine Kneipe geben. Grund genug, eine Lage urban zu nennen.

 

Platz 1: „Nachfrageüberhang“ ?‍?‍?‍?


Na, wer hat in den letzten fünf bis zehn Jahren noch nicht betont, wie gesund der Wohnimmobilienmarkt eben von Angebot und Nachfrage geprägt ist? Der berühmte Nachfrageüberhang ist ja eine der letzten großen Konstanten in unserer sich schnell drehenden Welt. Oder kann sich noch jemand an eine Zeit erinnern, in der kein Nachfrageüberhang herrschte? Nein, es war immer so und wird immer so sein: die Nachfrage hoch, das Angebot knapp. Immobilienbegriffe.

… und jetzt müssen wir schnell mal unsere eigene Website überfliegen, ob da nicht der eine oder andere Begriff auftaucht.